Develop and Hold Studie 2020: Wohnungsneubau in Zeiten von Niedrigzins und sozialer Stadtentwicklung
- Wohnen

Verehrte Leserinnen und Leser,
hiermit möchten wir Ihnen die zweite Develop-and-Hold-Studie vorstellen, die wir in Kooperation mit bulwiengesa erstellt haben. Was sich bereits im Rahmen der ersten Analyse im Jahr 2019 herauskristallisiert hatte, wird nun erneut bestätigt: Develop-and-Hold, das Entwickeln für den Eigenbestand, ist ganz klar und strukturell auf dem Vormarsch. Gleichzeitig verlieren klassische Projektentwicklungen, mit Verkauf nach Fertigstellung oder in der Planungsphase als Forward-Deal, in den Top-7-Städten relativ weiter an Bedeutung.
Im Rahmen von aktuellen Developand-Hold-Projekten werden in den betrachteten Städten bis 2024 insgesamt 5,4 Millionen Quadratmeter Wohnfläche erstellt. Das entspricht 1,1 Millionen Quadratmeter pro Jahr. Der theoretische Marktwert aller Projekte über die sieben A-Städte hinweg, unter Berücksichtigung der Wohnlage sowie der Miet- und Preisprognose, hat im Vergleich zum Studienjahr 2019 um sieben Prozent auf 34,8 Milliarden Euro zugelegt.
Es gibt verschiedene Ursachen für diese Entwicklung. Dazu gehört zum einen das generelle Umfeld im Wohnimmobilienbereich: In den deutschen Großstädten herrscht nach wie vor ein immenser Nachfrageüberhang nach Wohnungen, welcher durch die Bautätigkeit bei Weitem nicht bedient werden kann. Wesentliche Verschiebungen bei Projektentwicklungen waren selbst während der Corona-Krise nicht zu beobachten. Hinzu kommt, dass in Zeiten volatiler Kapitalmärkte, wie momentan durch die Corona-Pandemie ausgelöst, Wohnimmobilien in deutschen A-Städten als stabiles und langfristiges Investment von sicherheitsorientierten institutionellen Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen stärker denn je gesucht werden. Die Renditekompression bei Bestandsimmobilien und die weitaus renditestärkeren Potenziale bei Develop-and-Hold-Projekten geben letzterem Marktsegment dabei zusätzlichen Schub. So verwundert es nicht, dass fast alle A-Städte eine stabile oder sogar steigende Planungspipeline bei Develop-and-Hold-Wohnprojekten aufweisen. Es ist wichtig, den Wohnimmobilienmarkt fortlaufend zu sondieren, um Investment- Opportunitäten zu erkennen und aussichtsreiche Trends abzuleiten. Develop-and-Hold gehört eindeutig dazu.
Lahcen Knapp
Verwaltungsrat Empira Gruppe